Nachhaltige Ethik und Bewusstsein

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Nachhaltige Ethik und Bewusstsein

Werte und Ethik: Verankert im Bewusstsein, nicht im Intellekt, nicht in Büchern oder Gesetzen

Was bedeutet es, ethisch zu handeln, und woher stammen unsere Werte? Sind sie bloße intellektuelle Konstrukte oder tief in unserem Bewusstsein verankert?

In einer Welt, die zunehmend von oberflächlichem Wissen und intellektueller Überheblichkeit geprägt ist, stellt sich die Frage:

Wie können wir zu einer tieferen, bewusstseinsbasierten Ethik zurückkehren, die nachhaltig unser Handeln stärkt?

Unsere Zeit ist geprägt von einem paradoxen Trend: Einerseits verfügen wir über immense intellektuelle Ressourcen und technologisches Wissen, andererseits scheint die Ignoranz gegenüber fundamentalen menschlichen Werten zu wachsen.

Wie können wir diese Kluft überwinden und zu einem Zustand höheren Bewusstseins gelangen?

Worauf basiert die Idee, dass Werte und Ethik im Bewusstsein verankert sind?.

Werte und Ethik, wenn sie lediglich im Intellekt verankert sind, bleiben oft auf der Ebene profaner theoretischer Regeln und Vorschriften. Philosophisch gesehen könnten wir sagen:

„Ethik ist nichts anderes als die Einheit mit allen Seelen.“

Im Sinne der positiven Psychologie oder angelernter Sozialkompezenz bedeutet das mehr als nur Mitgefühl, Empathie, Toletanz oder Integrationsbereitschaft.

Dies deutet darauf hin, dass wahre Ethik mehr als nur intellektuelles Wissen erfordert; sie ist tief in unserem Bewusstsein verwurzelt und mit dem Gefühl der Verbundenheit und Einheit mit allen Lebewesen verbunden.

Der Dalai Lama betont die Bedeutung des inneren Friedens und des Mitgefühls als Grundlage ethischen Handelns:

„Wir brauchen ein Gefühl der universellen Verantwortung, basierend auf Liebe und Mitgefühl für alle Lebewesen.“

Dieses Gefühl entsteht nicht durch intellektuelles Wissen, sondern durch eine tiefere Bewusstseinserfahrung.

Die Präsentationen zur Eröffnung der Olympischen Spiele 2024 in Paris wirft grundsätzliche Fragen zur Achtung universeller Werte auf.

Stellen wir uns einen Baum vor, dessen Wurzeln tief in fruchtbarem Boden verankert sind. Dieser Baum steht fest und stark, selbst wenn Stürme und Unwetter aufziehen. Ähnlich verhält es sich mit Werten und Ethik, die im Bewusstsein verankert sind. Sie bleiben standhaft und unerschütterlich, selbst in Zeiten der Herausforderung und des Wandels.

Ein praktisches Beispiel ist Mahatma Gandhis Konzept des Satyagraha, das auf der Grundlage von Wahrheit und Gewaltlosigkeit basiert. Gandhi selbst sagte:

„Satyagraha ist im Wesentlichen eine Waffe der Wahrheit. Die Wahrheit kann nur durch tiefes inneres Bewusstsein erkannt werden.“

Gandhis ethisches Handeln war nicht bloß eine intellektuelle Überzeugung, sondern eine tiefe innere Erfahrung und Verpflichtung.

Die moderne Wissenschaft beginnt zu erkennen, dass das Bewusstsein eine zentrale Rolle in der menschlichen Erfahrung spielt.

Der Quantenphysiker David Bohm sprach von einem „impliziten Ordnungszustand“, der das gesamte Universum durchdringt und in dem das Bewusstsein eine Schlüsselrolle spielt.

Dies steht im Einklang mit den Lehren von Vedanta und anderen spirituellen Traditionen, die betonen, dass das Bewusstsein die Grundlage aller Existenz ist.

Immanuel Kant argumentierte in seiner „Kritik der praktischen Vernunft“, dass wahre Ethik nicht durch äußere Gesetze, sondern durch die innere moralische Gesetzgebung des Individuums bestimmt wird. Diese innere moralische Instanz ist nichts anderes als das Bewusstsein selbst.

Eine zeitgemäße Rückbesinnung und Appell sich der Ethik des Bewusstseins zuzuwenden.

In einer Welt, die von intellektuellem Wissen und oberflächlicher Informationsflut überschwemmt wird, ist es entscheidend, zu den Wurzeln unseres Bewusstseins zurückzukehren. Werte und Ethik müssen tief im Bewusstsein verankert sein, um wahrhaftig und beständig zu sein.

Nur durch eine bewusste, spirituelle Praxis, Meditation, Selbstreflexion und das Streben nach innerem Frieden und Mitgefühl können wir die Kluft zwischen Wissen und Weisheit überwinden und zu einem harmonischen und ethischen Leben gelangen.

In einer Zeit, in der Ignoranz und mangelnde Bewusstseinsqualitäten zunehmen, ist es umso wichtiger, dass wir uns daran erinnern, dass wahre Werte und Ethik nicht im Kopf, sondern im Herzen und Bewusstsein gegründet sind. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam beschreiten und eine bewusstere, mitfühlendere Welt gestalten.

Ethik im Bewusstsein: Eine Interpretation der Bhagavad Gita 2.48

Die Bhagavad Gita in Vers 2.48 bietet einen tiefen Einblick in das Konzept der Ethik, die im Bewusstsein verankert ist.

Der Vers lautet:

„yoga-sthah kuru karmani sangam tyaktva dhananjaya
siddhy-asiddhyoh samo bhutva samatvam yoga uchyate“

Übersetzung: „Übe Yoga und vollziehe deine Handlungen, o Arjuna, indem du alle Bindungen aufgibst und gleichmütig, gefestigt im Zustand des des Seins, in Erfolg und Misserfolg bleibst. Diese Ausgeglichenheit wird Yoga genannt.“

Dieser Vers gibt uns wertvolle Hinweise darauf, wie ethisches Handeln aus einem höheren Bewusstsein heraus gestaltet werden kann. Lassen Sie uns dies im Kontext der strukturierten Ethik im Bewusstsein untersuchen.

Ethik im Bewusstsein: Der Kern der Botschaft

„Yoga-sthah kuru karmani“ bedeutet, dass wir unsere Handlungen aus einem Zustand des Yoga heraus vollziehen sollen.

Yoga im weitesten Sinne bedeutet Vereinigung oder Verbindung, insbesondere die Verbindung des individuellen Bewusstseins mit dem universellen Bewusstsein. Wenn wir im Yoga verankert sind, handeln wir aus einem Bewusstsein der Einheit und Harmonie.

Sangam tyaktva bezieht sich auf das Aufgeben von Anhaftungen. In ethischen Begriffen bedeutet dies, dass wir handeln sollten, ohne uns an die Früchte unserer Handlungen zu binden. Ethisches Handeln aus einem höheren Bewusstsein heraus erfordert, dass wir uns nicht von egoistischen Motiven leiten lassen, sondern aus einer inneren Klarheit und Reinheit heraus handeln.

„Siddhy-asiddhyoh samo bhutva“ unterstreicht die Notwendigkeit, gleichmütig gegenüber Erfolg und Misserfolg zu bleiben. Dieser Gleichmut ist ein Zeichen für eine tief im Bewusstsein verankerte Ethik. Wenn wir uns nicht von den Ergebnissen unserer Handlungen beeinflussen lassen, handeln wir aus einem Zustand innerer Ruhe und Stabilität.

„Samatvam yoga uchyate“ schließlich definiert Yoga als Ausgeglichenheit. Diese Ausgeglichenheit ist das Kennzeichen eines Bewusstseins, das in sich selbst verankert ist und nicht durch äußere Umstände erschüttert wird. Eine solche Ausgeglichenheit ist die Grundlage für wahres ethisches Handeln.

Stellen wir uns einen Arzt vor, der Patienten behandelt. Wenn dieser Arzt im Yoga verankert ist, wird er seine Arbeit nicht nur als berufliche Pflicht sehen, sondern als Dienst an der Menschheit. Er sieht das als universelle Berufung. Seine Handlungen werden nicht von der Angst vor Misserfolg oder dem Wunsch nach Anerkennung geleitet, sondern von einer tiefen inneren Verpflichtung zur Heilung und zum Wohl der Patienten. Diese innere Haltung ermöglicht es ihm, ruhig und fokussiert zu bleiben, selbst wenn die Ergebnisse seiner Bemühungen ungewiss sind.

Sri Aurobindo, ein bedeutender indischer Philosoph, betonte, dass wahre Ethik aus einer tiefen spirituellen Einsicht und Verbindung mit dem göttlichen Bewusstsein entsteht.

Er schrieb: „Ethik ist die Kunst, in Harmonie mit dem universellen Gesetz des Bewusstseins zu leben.“

Diese Harmonie kann nur erreicht werden, wenn wir unsere Handlungen aus einem Zustand innerer Ausgeglichenheit und Klarheit heraus vollziehen.

Die moderne Wissenschaft, insbesondere die Psychologie und Neurowissenschaft, beginnt zu verstehen, dass unser Handeln stark von unserem Bewusstseinszustand beeinflusst wird. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die regelmäßig Meditation und Achtsamkeit praktizieren, eine größere emotionale Stabilität und ein höheres Maß an ethischem Verhalten zeigen. Dies unterstützt die Aussage der Bhagavad Gita, dass eine tiefe Verankerung im Bewusstsein zu ethischem Handeln führt.

In der heutigen Zeit, in der viele Entscheidungen von kurzfristigen Gewinnen und äußeren Erfolgen bestimmt werden, erinnert uns Bhagavad Gita 2.48 daran, dass wahres ethisches Handeln aus einer inneren Quelle der Ausgeglichenheit und Weisheit stammt. Indem wir uns auf unser Bewusstsein und unsere innere Harmonie konzentrieren, können wir zu einer Ethik gelangen, die nicht nur intellektuell, sondern auch spirituell fundiert ist.

Ethik im modernen Alltag in dieser Interpretation bedeutet:

Die Bhagavad Gita 2.48 lehrt uns, dass Ethik nicht bloß im Intellekt oder in äußeren Regeln verankert sein sollte, sondern tief in unserem Bewusstsein. Indem wir unsere Handlungen aus einem Zustand des Yoga und der inneren Ausgeglichenheit vollziehen, können wir wahres ethisches Verhalten kultivieren. In einer Welt, die oft von oberflächlichen Werten und kurzfristigen Zielen geprägt ist, ist diese Botschaft von zeitloser Relevanz. Sie fordert uns auf, zu den Wurzeln unseres Bewusstseins zurückzukehren und aus dieser Quelle der Weisheit und Harmonie zu handeln.

Joachim-nusch.de

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