Coaching und Methoden die bewusstseinsverändernde Substanzen einbeziehen

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Coaching und Methoden die bewusstseinsverändernde Substanzen einbeziehen

In der heutigen Coaching-Landschaft gewinnen Methoden, wie sogenanntes „Durchbruch-Coaching“, die bewusstseinsverändernde Substanzen wie LSD, oder Derivate, Ayahuasca, Psilocybin, Kambo, auch bekannt als Froschsekret oder Sapo, San Pedro (auch bekannt als Huachuma), Peyote u.a. einbeziehen, zunehmend an Popularität. Diese Entwicklung zieht nicht nur ernsthafte Praktizierende an, sondern auch sogenannte „Fake-Gurus“, die fragwürdige Praktiken fördern. Welche Risiken birgt diese Vermischung von Coaching und Psychedelika?

Wie können Klienten zwischen authentischen Angeboten und gefährlichen Versprechungen unterscheiden?
Die Integration von Psychedelika in Coaching- und Therapiesitzungen basiert auf der Annahme, dass diese Substanzen tiefgreifende Einblicke und Heilung fördern können. In Gruppensettings entsteht dabei ein kollektiver Bewusstseinsraum, in dem individuelle Erfahrungen miteinander interagieren. Diese Dynamik kann zu intensiven gemeinsamen Erlebnissen führen, birgt jedoch auch erhebliche Risiken. Unterschiedliche individuelle Reaktionen auf die Substanzen können in der Gruppe verstärkt werden, was zu kollektiver Euphorie oder Angst führen kann. Die Grenzen zwischen persönlichen und fremden Erfahrungen verschwimmen, wodurch es schwierig wird, eigene von fremden Visionen zu unterscheiden. Dies unterstreicht die Notwendigkeit einer sorgfältigen und professionellen Begleitung solcher Sitzungen.
Ein zentraler Aspekt in diesem Kontext ist die Interkonnektivität – ein Konzept, das über bloße Verbindung hinausgeht und Beziehung, Resonanz sowie Verantwortung umfasst. In Gruppenerfahrungen mit Psychedelika entsteht ein gemeinsames Resonanzfeld, in dem sich individuelle Bewusstseinszustände überlagern, synchronisieren oder kollidieren können. Durch Mechanismen wie Spiegelneuronen, Mimik, Gestik, Atemfrequenz und Körperhaltung kann eine empathische Resonanz entstehen, bei der sich die Nervensysteme der Teilnehmer synchronisieren. Dies kann zu kollektiven Emotionen wie gemeinsamer Euphorie oder Angst führen. Die Herausforderung besteht darin, innerhalb dieses kollektiven Bewusstseinsraums die eigenen Erfahrungen von denen der anderen zu unterscheiden, da das Bewusstsein nicht lokal gebunden ist, sondern im Zwischenraum, in Beziehung und Resonanz wirkt.
Traditionell obliegt die Verantwortung für die Leitung von Zeremonien mit bewusstseinsverändernden Substanzen erfahrenen Schamanen, die über ein tiefes Wissen und eine lange Ausbildung in ihren jeweiligen Kulturen verfügen. Diese Praktizierenden sind in der Lage, die komplexen Dynamiken solcher Erfahrungen zu navigieren und einen sicheren Raum für die Teilnehmer zu schaffen. Im Gegensatz dazu fehlt es modernen Coaches oft an der notwendigen Erfahrung und dem kulturellen Kontext, um solche Sitzungen angemessen zu leiten. Die unreflektierte Übernahme schamanischer Praktiken ohne entsprechendes Hintergrundwissen kann nicht nur unwirksam, sondern auch gefährlich sein.
Die wachsende Popularität psychedelischer Erfahrungen im Coaching-Bereich hat auch eine Zunahme selbsternannter Gurus zur Folge, die oft ohne fundierte Ausbildung oder ethische Standards arbeiten. Diese „Fake-Gurus“ nutzen die Sehnsucht vieler Menschen nach Heilung und Selbsterkenntnis aus, um fragwürdige Dienste anzubieten. Sie versprechen schnelle Lösungen und transformative Erlebnisse, ohne auf die potenziellen Gefahren oder die Komplexität individueller psychischer Prozesse einzugehen. Dies kann nicht nur zu enttäuschenden Ergebnissen führen, sondern auch ernsthafte psychische Schäden verursachen.
Die Verwendung von Psychedelika in therapeutischen Kontexten erfordert ein hohes Maß an Fachwissen und ethischer Verantwortung. Experten betonen, dass solche Substanzen nicht leichtfertig eingesetzt werden sollten und dass umfassende Kenntnisse über deren Wirkungen, mögliche Risiken und Kontraindikationen unerlässlich sind. Zudem ist es wichtig, dass Therapeuten und Coaches eine fundierte Ausbildung in der Begleitung psychedelischer Erfahrungen haben und in der Lage sind, einen sicheren Raum für ihre Klienten zu schaffen.
Die Faszination für psychedelische Substanzen im Coaching-Bereich spiegelt ein tieferes Bedürfnis nach alternativen Heilmethoden und persönlichem Wachstum wider. Dennoch ist Vorsicht geboten: Nicht jeder, der solche Dienste anbietet, verfügt über die notwendige Qualifikation oder handelt im besten Interesse seiner Klienten. Es liegt in der Verantwortung jedes Einzelnen, Angebote kritisch zu hinterfragen und sicherzustellen, dass sie von kompetenten und ethisch handelnden Fachleuten durchgeführt werden.
In diesem Zusammenhang betont der Dalai Lama: „Wissen und Erfahrung sind die besten Lehrer.“ Diese Weisheit unterstreicht die Bedeutung von fundiertem Wissen und praktischer Erfahrung bei der Begleitung von Menschen in veränderten Bewusstseinszuständen. Es ist unerlässlich, dass diejenigen, die solche Erfahrungen leiten, über die notwendige Kompetenz und Integrität verfügen, um die Sicherheit und das Wohlbefinden der Teilnehmer zu gewährleisten.
Fazit:
 
Während die moderne Welt sich zunehmend für bewusstseinsverändernde Substanzen öffnet, um Heilung und Selbsterkenntnis zu erfahren, zeigen uns die alten spirituellen Traditionen einen anderen, sanfteren Weg: Meditation, DeepTrancend, Bija-Cure, Yagyas und andere vedische Praktiken wurden seit Jahrtausenden verwendet, um das menschliche Bewusstsein natürlich und nachhaltig zu erweitern – ohne chemische Eingriffe, ohne Nebenwirkungen.
Diese Methoden wirken über Klang, Atem, Schwingung und feinstoffliche Felder. Sie fördern nicht nur die Selbstheilungskräfte, sondern öffnen auch das Herz und den Geist für tiefere Einsichten, ohne das Nervensystem zu überfordern. In ihnen liegt eine Weisheit, die Raum für Integration schafft – weich, sanft, tiefgreifend und transformierend.
Gerade in einer Zeit, in der kollektive Resonanzfelder an Bedeutung gewinnen und Interkonnektivität zur Bewährungsprobe für unser Verantwortungsgefühl wird, bieten diese uralten Wege eine kraftvolle, zeitlose Alternative. Sie erinnern uns daran, dass wahre Heilung nicht in der Flucht aus dem Bewusstsein liegt, sondern in seiner liebevollen, achtsamen Entfaltung.
joachim-nusch.de
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